Amōmum

[448] Amōmum L., Gattung der Zingiberazeen, Pflanzen mit gegliederten, kriechenden Wurzelstöcken, 1–3 m hohen laubtragenden Stengeln und zapfen- oder keulenförmigen Blütenständen auf schuppentragenden Blütenschäften. Etwa 50 Arten im tropischen Asien, Afrika, Australien und auf den Inseln des Stillen Ozeans. A. Melegueta Rosc. (Melegueta-Pfefferstaude), mit schmalen Blättern, einzelnen weißlichen Blüten mit hellpurpurner Lippe und flaschenförmiger vielsamiger Frucht mit säuerlichem Fruchtmark, wächst in den Küstengebieten von Sierra Leone bis Kongo, vornehmlich an der Pfeffer- oder Meleguetaküste. Die Samen, von pfefferartigem Geschmack, werden in Afrika wie im Orient als Gewürz benutzt, kamen schon sehr früh als kostbare Droge in die Mittelmeerländer, werden aber jetzt als Paradieskörner (Grana paradisi, G. Melegueta) nur noch selten als Zusatz zu Spirituosen und zur Schärfung schlechten Essigs angewendet. Übrigens versteht man unter Meleguetapfeffer auch die Samen von Xylopia aethiopica (Anonazee), Eugenia Pimenta (Myrtazee), selbst von Capsicum etc., und im frühen Mittelalter auch die Kardamomen. A. Cardamomum L., auf Sumatra, Java und in Siam, trägt rundliche, etwas dreieckige, hellbräunliche Früchte mit braungrauen Samen von kampferartigem Geschmack. Die Früchte (Siamkardamomen) waren als Cardamomum rotundum s. racemosum im Altertum sehr beliebt. A. maximum Roxb. auf den Inseln und dem Festland Ostindiens, liefert die länglichen, braunen, stark gerippten Javakardamomen (Cardamomum majus) mit mattgrauen, feinstreifigen Samen. Vgl. Elettaria.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 448.
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