Amphipŏlis

[455] Amphipŏlis, Stadt im östlichen Makedonien, auf einer vom Strymon gebildeten Halbinsel, mit dem Hafenort Eïon, Kolonie der Athener, 437 v. Chr. von Agnon, dem Sohne des Nikias, gegründet und für Athen besonders als Ausfuhrhafen (Gold und Bauholz aus dem nahen Pangäongebirge, Getreide) wichtig. – Im Peloponnesischen Krieg eroberte der Spartaner Brasidas 424 die Stadt, behauptete sie gegen alle Angriffe des Atheners Kleon und besiegte ihn in einer entscheidenden Schlacht vor ihren Mauern (422). Nach dem Frieden des Nikias sollte die Kolonie den Athenern zurückgegeben werden, weigerte sich aber, der Mutterstadt sich zu unterwerfen, und blieb unabhängig, bis Philipp von Makedonien A. besetzte (358). Bei ihrer Eroberung Makedoniens machten es die Römer zur Hauptstadt einer ihrer vier makedonischen Provinzen. Reste der alten Stadt finden sich bei Neochori.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 455.
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