Andrēas

[502] Andrēas (»der Männliche«), einer der zwölf Jünger Jesu, Bruder des Simon Petrus, tritt in der evangelischen Geschichte wenig hervor, während ihn die Sage in Kleinasien und Skythien, d.h. in den Ländern am Schwarzen Meer bis an die Wolga (daher Schutzpatron Rußlands), das Evangelium predigen, auf der Rückreise die Kirche von Byzanz gründen und dann zu Paträ in Achaia den Märtyrertod erleiden läßt, und zwar an einem Kreuz mit schrägen Balken (s. Andreaskreuz). Gedächtnistag ist der 30. November. Die vorhergehende Nacht (Andreasnacht) gehört im Volksglauben zu den gesegneten Zeiten des Jahres, in denen unter anderm junge Burschen und Mädchen den zukünftigen Gatten erblicken können. Den Namen des Apostels A. tragen mehrere noch vorhandene Apokryphen, namentlich die »Acta Andreae et Matthaei oder Matthiae« (hrsg. von Tischendorf in den »Acta apostolorum apocrypha«, Leipz. 1851).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 502.
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