Annōna

[548] Annōna (lat.), bei den Römern »Jahresertrag«, namentlich an Getreide, insbes. das zum Unterhalt der Heere und der römischen Bevölkerung vom Staate, später hauptsächlich auf Kosten des kaiserlichen Fiskus, besonders aus den überseeischen Provinzen (Sizilien, Sardinien, Ägypten, Africa) beschaffte Getreide, das teils zu billigem Preise verkauft, teils seit 58 v. Chr. an Bedürftige (seit Augustus 200,000) monatlich unentgeltlich verteilt wurde. Seit Augustus bildete die cura annonae (die Fürsorge für die Zufuhr) eins der höchsten Ämter, dessen Inhaber, der praefectus annonae, zahlreiche über das Reich verteilte Unterbeamte hatte. Als Personifikation der Getreidezufuhr erscheint A. häufig auf Münzen der Kaiserzeit mit Füllhorn, Modius oder Ähren, auch mit Steuerruder oder Anker.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 548.
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