Anthropopathismus

[571] Anthropopathismus (griech.), diejenige besondere Art des Anthropomorphismus (s. d.), die dem Nichtmenschlichen Gefühle, Affekte (griech. pathos) und Leidenschaften beilegt, wie sie nur dem Menschen eigen sind. A. ist es z. B., wenn der griechische Philosoph Empedokles die Bewegungen der Atome durch »Haß« und »Liebe« regiert werden läßt (vgl. Hylozoismus). Bei den Dichtern alter und neuer Zeit ist die anthropopathische Auffassung der unbelebten wie der belebten Natur (Tierepos, Tierfabel) sehr gewöhnlich.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 571.
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