Arenga

[736] Arenga Labill. (Zuckerpalme), Gattung der Palmen, Bäume mit hohem, dickem, ringförmig genarbtem Stamm, reichlich mit steifen, schwarzen Fasern besetzten, bisweilen stacheligen Wedelstielen und gefiederten Wedeln. Sie blühen nur einmal im Leben und tragen hängende Ähren mit großen, grünlichen, monözischen Blüten. Die saftige, grüne, runde Beere ist dreisamig. Sieben Arten auf der Ostküste des tropischen Asien, den Philippinen, in Hinterindien, im Malaiischen Archipel und auf der Nordküste Australiens. A. saccharifera Labill. (molukkische Zuckerpalme, Sagwire-, Gomutipalme, s. Tafel »Palmen I«, Fig. 2), ein 9–12 m hoher Baum im östlichen Fudien, wird vielfach kultiviert und liefert Palmkohl, eine äußerst widerstandsfähige, pferdehaarartige Faser zu Tauwerk, zum Dachdecken und auch zu Geweben (Goafasern, Gomuti, Ejoo, Kitool [Kitul], Hauptbestandteil des Crin végétal), außerdem zartes, spinnwebartiges Material, das unter der gröbern Faser sitzt und als Werg und Zunder benutzt wird, ferner als Hauptprodukt Palmwein oder Toddy. Zur Gewinnung desselben werden die männlichen Blütenkolben gepeitscht und dann abgeschnitten. Ein Baum liefert jahrelang täglich etwa 3–4 Lit. Saft, der leicht gärt, aber auch auf Sirup, Zucker (Saguerzucker) und Arrak verarbeitet wird. Das Mark der Palme liefert Sago; die fleischige äußere Fruchtschale enthält einen äußerst ätzenden Saft, den die Eingebornen der Molukken in ihren Kriegen gegen die Holländer benutzten; der Same wird von den Chinesen eingemacht genossen. Das Holz (Kitool) kommt von Ceylon und Kotschinchina in den Handel, ist tiefbraun mit schwarzen und goldglänzenden Längsstreifen, eins der schönsten, härtesten und dauerhaftesten Palmhölzer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 736.
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