Baryumsalze

[413] Baryumsalze (Barytsalze, Baryumoxydsalze) finden sich z. T. in Mineralien, Quellen und Pflanzen. Am verbreitetsten sind der schwefelsaure (Schwerspat) und der kohlensaure Baryt (Witherit). Die B. sind farblos, wenn die Säure ungefärbt ist, von hohem spezifischen Gewicht, bis auf wenige in Wasser unlöslich, wohl aber bis auf das Schwefelsäuresalz in verdünnter Salz- und Salpetersäure löslich; beim Glühen werden sie meist zerlegt, einige färben die Weingeist- oder Lötrohrflamme gelblichgrün. Aus ihren Lösungen fällt Schwefelsäure auch bei starkster Verdünnung weißen schwefelsauren Baryt; chromsaures Kali fällt gelben chromsauren Baryt; Natronlauge fällt nur konzentrierte Lösungen. B. benutzt man zur Herstellung von Farblacken und Farben, Chlorbaryum als Arzneimittel. Die in Wasser oder im Magensaft löslichen B. sind alle mehr oder weniger giftig, der kohlensaure Baryt (Witherit) dient in England als Mäusegift. Bei Barytvergiftung sucht man durch Trinken von Wasser mit Eiweiß und durch Kitzeln des Gaumens Erbrechen herbeizuführen und gibt dann einen Eßlöffel von Glaubersalz oder Bittersalz, um unschädlichen schwefelsauren Baryt zu bilden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 413.
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