Binz [2]

[889] Binz, Karl, Mediziner, geb. 1. Juli 1832 in Bernkastel an der Mosel, studierte in Würzburg, Bonn und Berlin, habilitierte sich 1862 als Privatdozent in Bonn, wurde 1868 zum außerordenttichen Professor ernannt, gründete 1869 das pharmakologische Institut und erhielt 1873 die Professur der Pharmakologie. B. arbeitete meist über experimentelle Pathologie und Pharmakologie, stellte zuerst die Wirkungsweise des Chinins fest und lenkte die wissenschaftlichen und z. T. auch die praktischen Anschauungen besonders über Chinin, Alkohol und Arsen in neue Bahnen. Er schrieb: »Beobachtungen zur innern Klinik« (Bonn 1864); »Experimentelle Untersuchungen über das Wesen der Chininwirkung« (Berl. 1868); »Grundzüge der Arzneimittellehre« (das. 1866, 13. Aufl. 1901); »Das Chinin nach den neuern pharmakologischen Arbeiten« (das. 1875); »Über den Traum« (Bonn 1878); »Vorlesungen über Pharmakologie« (2. Aufl., Berl. 1891); »Der Äther gegen den Schmerz« (Stuttg. 1896); »Doktor Johann Weyer, der erste Bekämpfer des Hexenwahns« (2. Aufl., Berl. 1896). Mit Birlinger gab er heraus: »A. Lercheimer (Professor H. Witekind in Heidelberg) und seine Schrift wider den Hexenwahn« (Abdruck nach der Ausgabe von 1597, Straßb. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 889.
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