Bissen

[3] Bissen, Hermann Wilhelm, Bildhauer, geb. 13. Okt. 1798 in Schleswig, gest. 10. März 1868 in Kopenhagen, bezog als Maler 1816 die Kopenhagener Akademie der Künste, ging aber einige Jahre später zur Bildhauerei über. 1823 begab er sich nach Rom, wo er sich unter Thorwaldsens Leitung ausbildete, dem er in reinem Schönheitssinn und idealer Auffassung nahe gekommen ist wie keiner von dessen Schülern. Seine Hauptwerke sind: die Walküre (1835), Philoktet (1856), Zug der Ceres und des Bacchus (ein Fries von 41 m Länge mit über 300 Figuren, im Rittersaal der Christiansborg zu Kopenhagen, bei dem Brande des Schlosses zerstört), Moses als Gesetzgeber (1859, am Eingang der Frauenkirche zu Kopenhagen), die überlebensgroßen 18 Statuen an der Königintreppe des Schlosses Christiansborg, die Viktoria auf dem Thorwaldsen-Museum, Apollon Musagetes und Minerva (1843, in der Universitätsvorhalle zu Kopenhagen) sowie nach Thorwaldsens Entwurf (1832–34) Gutenbergs kolossale Statue nebst zwei Reliefs am Sockel in Mainz. Auch fertigte er den Tapfern Landsoldaten bei Fredericia. Seit 1850 war er Direktor der Akademie in Kopenhagen. Vgl. Plon, Le sculpteur danois Vilhelm B. (2. Aufl., Par. 1871).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 3.
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