Brunel

[496] Brunel (spr. brūnell), 1) Marc Isambard, Ingenieur, geb. 25. April 1769 zu Hacqueville im Depart. Eure, gest. 12. Dez. 1849 in London, diente 1786–1792 in der französischen Marine, ging 1793 nach New York, erbaute das Parktheater und leitete eine Kanonengießerei sowie die Befestigung des Hafeneingangs. 1799 kam er nach London, erfand 1806 den Klobenmechanismus zum Gebrauch für die Marine und gründete eine Anstalt zum Sägen des zu Marketeriearbeiten bestimmten Holzes. 1819 vollendete er den Plan zum Bau des Themsetunnels in London, der 1825–42 gebaut wurde. Seit 1833 war B. Vizepräsident der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu London, und 1841 wurde er geadelt. Vgl. Beamish, Memoir of Sir Marc Isambard B. (2. Aufl., Lond. 1862).

2) Isambard Kingdom, Sohn des vorigen, geb. 9. April 1806 in Portsmouth, gest. 15. Sept. 1859, studierte im Kollegium zu Caen, nahm seit 1826 an den Arbeiten am Themsetunnel teil, wurde 1833 Ingenieur der Great Western-Eisenbahn und baute die Themsebrücke zu Maidenhead und die Wyebrücke zu Chepstow. Dann baute er die Kettenbrücke von Hungerford, die Brücke über den Tamar bei Saltash in der Cornish-Eisenbahn bei Plymouth und war bei der Ausführung der Conway- und Britannia-Röhrenbrücke beteiligt. Von seinen Hafenbauten verdienen namentlich die Docks von Cardiff und Sunderland Erwähnung. Während des Krimkrieges erbaute er das Militärhospital zu Renkioi in den Dardanellen, eine wahre Musteranstalt. Auch die Riesenschiffe Great Britain (1842), Great Western (1835) und Great Eastern (1852–57) sind sein Werk. Vgl. Brunel, Life of B., by his son (Lond. 1870).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 496.
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