Bruyn

[517] Bruyn (spr. breun), 1) Bartholomäus, Maler, geb. 1493, wahrscheinlich in Holland, gest. zwischen 1553 und 1557 in Köln, wo er seit 1515 tätig war, bildete sich nach dem Kölner Meister vom Tod Mariä, dann nach den Italienern, besonders nach Michelangelo. Sein Hauptwerk sind die Gemälde des Hochaltars von St. Viktor zu Xanten, die zwischen 1529 und 1536 ausgeführt wurden. Die Anzahl seiner Werke ist groß. Verdienstvoller aber als seine Altarbilder sind seine zahlreichen, auch kulturgeschichtlich wichtigen Bildnisse, die sich durch Naturwahrheit der Auffassung und kraftvolle Breite der Behandlung auszeichnen. In Köln und München befinden sich die meisten seiner Bilder. Auch sein gleichnamiger Sohn (etwa 1549–1607) war in Köln als Maler tätig. Vgl. Firmenich-Richartz, Bartholomäus B. und seine Schule (Leipz. 1892).

2) Abraham de, niederländ. Zeichner und Kupferstecher, geb. in Antwerpen, wo er noch 1583 tätig war. Von seinen Kupferstichen sind außer Porträten und einigen biblischen Darstellungen kleine Friese, Jagden mit Hunden und Vögeln darstellend (1565). eine Folge von Tieren (12 Blätter, 1583), die Planeten (7 Blätter), eine Folge von Arabesken und die Werke: »Imperii ac sacerdotii ornatus, diversarum gentium vestitus« (1578), »Diversarum gentium armatura equestris« (1577) zu nennen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 517.
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