Cailliaud

[689] Cailliaud (spr. kăjō), Frédéric, franz. Reisender, geb. 1787 in Nantes, gest. daselbst 1869, erlernte die Goldschmiedekunst und reiste 1815 über Belgien, Holland, Italien und Konstantinopel nach Alexandria. Dort erhielt er den Auftrag, den mineralischen Reichtum Ägyptens zu untersuchen, und entdeckte die schon im Altertum ausgebeuteten Smaragdgruben am Dschebel Zubara. Nach kurzem Aufenthalt in Frankreich begab er sich 1819 mit dem Marineoffizier Letorzec aufs neue nach Ägypten, bereiste die Oase Siwah, die infolge seines Berichts 1820 von Ägypten in Besitz genommen wurde, und begleitete 1821 und 1822 den Kriegszug Ibrahim Paschas nach Senaar und Fazogl. Seit Oktober 1822 wieder in Frankreich, wurde C. 1827 zum Konservator des naturhistorischen Museums in seiner Vaterstadt ernannt. Außer einigen naturgeschichtlichen, namentlich konchyliologischen Arbeiten veröffentlichte er: »Voyage à l'oasis de Thèbes, etc.« (hrsg. von Jomard, Par. 1822, 2 Bde.); »Voyage à Méroé, an Fleuve Blanc, etc.« (1826–1827, 4 Bde. mit Atlas); »Voyage à l'oasis de Syouah« (hrsg. von Jomard, 1828); »Recherches sur les arts et métiers, les usages de la vie civile et domestique des anciens peuples de l'Egypte, de la Nubie et de l'Ethiopie« (1831–37, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 689.
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