Caserta

[793] Caserta, Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz (s. oben), 22 km nördlich von Neapel, Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Rom-Neapel und Neapel-Foggia, ist berühmt durch das prächtige königliche Schloß, dessen Bau 1752 von König Karl III. unter Leitung des Architekten Vanvitelli (dem in C. 1879 ein Denkmal errichtet wurde) begonnen worden ist. Es hat die Form eines länglichen Vierecks von 253 m Länge, 187 m Breite und 41 m Höhe, enthält eine Halle von 64 Marmorsäulen, die das Gebäude in einer Länge von 165 m durchschneidet, 4 Höfe, ein stattliches Treppenhaus, eine reich ausgestattete Kapelle, prachtvolle Säle mit zahlreichen Kunstwerken und ein Theater. Zu dem großen Park (mit reichem Pflanzenwuchs und Wasserwerken) wird das Wasser durch eine 40 km lange Leitung vom Monte Taburno hergeleitet, die bei Maddaloni das Tal mittels einer mächtigen Brücke mit drei Bogenreihen von 58,5 m Höhe, Ponti della Valle genannt, überschreitet. C. zählt (1901) ca. 18,000 (als Gemeinde 32,709) Einw., besitzt ein Gymnasium, eine technische, eine landwirtschaftliche und eine Unteroffizierschule, ein technisches Institut und ist Sitz des Präfekten, eines Bischofs und einer Handelskammer. Das 8 km nordöstlich gelegene C. Vecchia, gegenwärtig ganz herabgekommen, war ehedem Hauptort einer Grafschaft, die 1749 von der Familie Caetani an das bourbonische Haus verkauft wurde. Auf die neue Stadt C., die erst durch die Ansage des königlichen Schlosses entstand, wurden vom alten C. der Name und das Bistum, von Capua die Provinzbehörden übertragen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 793.
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