Chrestomathīe

[101] Chrestomathīe (griech.), Sammlung des Wissenswertesten, insbes. für den Unterricht Brauchbarsten, namentlich aus Prosaschriftstellern (vgl. Anthologie). Eine ganze Literatur solcher Sammlungen entstand gegen Ende des Altertums; eine der ältesten scheint die z. T. erhaltene des Proklos (s.d.) zu sein. Mit dem Wiederaufleben der Wissenschaften begann die Blütezeit der Chrestomathien aus den gelesensten griechischen und lateinischen Autoren, namentlich Herodot, Thukydides, Cicero, Livius, Horaz, Ovid u. a. Vorzugsweise ein für Schulen eingerichteter Auszug aus verschiedenen Schriftstellern verschiedener Zeiten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 101.
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