Christoph, Heiliger

[119] Christoph, Heiliger, (auch der große C. oder Christophel genannt), gehört vielleicht ganz der Sage an. Er soll in Lykien gelebt und unter Decius das Martyrium erlitten haben. Als ein riesenhafter Mann von ungewöhnlicher Stärke wollte er seine Dienste nur dem Mächtigsten weihen und diente daher erst einem König, dann, da er dessen Furcht vor dem Teufel merkte, diesem, und als letzterer einst einem Christusbild ängstlich auswich, beschloß er, Christus zu dienen. Dieser erschien ihm in Kindesgestalt und ließ sich von ihm über einen Fluß tragen; dabei wuchs er mehr und mehr an, drückte seinen Träger bis in die Flut hinab und legte ihm, ihn so tausend, den Namen Christophorus, »Christusträger«, bei. Auf diese Sage deuten die meisten von C. vorhandenen Bilder, auch der älteste bekannte Holzschnitt von 1423. Die katholische Kirche rechnet C. zu den 14 Nothelfern; sein Gedächtnis wird im Morgenland am 9. Mai, im Abendland am 25. Juli gefeiert. Vgl. Sinemus, Die Legende vom heiligen C. in der Plastik und Malerei (Hannov. 1868); Mainguet, Saint Christophe, sa vie et son culte (Tours 1891); K. Richter, Der deutsche St. C. (Berl. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 119.
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