Darrsucht

[528] Darrsucht der Hüttenarbeiter, s. Bergsucht; D. der Kinder, s. Pädatrophie; auch veralteter Name für die Abzehrung, welche die Wirkung und zugleich oft das allein wahrnehmbare Kennzeichen verschiedener schleichender Krankheiten bei Tieren ist. Dazu gehören unter anderm: chronische Funktionsstörungen des Magens (namentlich bei Rindern) und Darmes, Wurmkrankheiten, Erkrankungen der blutbildenden Organe etc. Neben Abmagerung, Blutarmut (Blässe der Schleimhaut, Nase und Augenlider) und Kraftlosigkeit ist namentlich auffällig das glanzlose, struppige Haar und die trockne, unelastische, straff anliegende Haut. – Als Pflanzenkrankheit tritt D. besonders an Bäumen auf und besteht in sich immer wiederholendem Dürrwerden einzelner Zweige. Dieser Erscheinung, die mit dem durch Trockenheit hervorgerufenen Dürrwerden in sehr trocknen Sommern (Sommerdürre oder Verscheinendes Getreides) nicht zu verwechseln ist, können verschiedene Ursachen zu Grunde liegen; meist hängt die D. mit dem allmählichen Erlöschen der Lebenstätigkeit zusammen, wobei gewöhnlich die vom Boden entferntesten Teile zuerst der D. anheimfallen (Gipfeldürre). Auch elektrische Entladungen sind zur Erklärung der D. herangezogen worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 528.
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