Dechamps

[565] Dechamps (spr. döschāng), 1) Adolphe, belg. Staatsmann, geb. 17. Juni 1807 zu Melle bei Gent, gest. 19. Juli 1875, ging frühzeitig vom republikanischen ins klerikale Lager über, ward 1842 Gouverneur der Provinz Luxemburg, wirkte 1843–45 als Minister der öffentlichen Arbeiten erfolgreich für den Ausbau des belgischen Eisenbahnnetzes und war 1845–47 Minister des Auswärtigen. In der Kammer, der er 1834–57 und 1859–64 angehörte, sowie in der mit Pierre de Decker (s.d. 4) 1837 gegründeten »Revue de Bruxelles« bekämpfte er eifrig die liberale Partei. Seine wichtigsten Schriften sind: »Lettres sur l'instruction publique« (Brüss. 1856); »Le second Empire. Dialogues politiques« (das. 1859); »L'Empire et l'Angleterre« (das. 1860); »La convention de Gastein. La France et l'Allemagne. Situation de la Belgique« (das. 1865).

2) Victor, Führer der belg. Ultramontanen, Bruder des vorigen, geb. 6. Dez. 1810, gest. 28. Sept. 1883, seit 1867 Erzbischof von Mecheln, seit 1875 Kardinal, war vor und auf dem vatikanischen Konzil einer der eifrigsten Verfechter der päpstlichen Unfehlbarkeit. Vgl. seine »Œuvres complètes« (2. Aufl., Mecheln 1879, 14 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 565.
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