Devaux

[846] Devaux (spr. döwō), Paul, belg. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 10. April 1801 in Brügge, gest. 30. Jan. 1880 in Brüssel, widmete sich der Advokatenlaufbahn, wirkte seit Mitte der 1820er Jahre publizistisch für eine liberal-klerikale Union gegen die oranische Herrschaft. Nach der Revolution von 1830 trat er im Nationalkongreß erfolgreich für eine konstitutionell-monarchische Regierungsform ein und entwarf mit Nothomb (s.d.) die neue Verfassung. 1831 Staatsminister ohne Portefeuille, war er an der Erhebung des Prinzen Leopold zum König der Belgier hervorragend beteiligt. Als Mitglied der Kammer (bis 1863) und als Begründer der »Revue nationale« (1840) gehörte er lange zu den tonangebenden Führern des doktrinären Liberalismus. Seit 1846 war D. Mitglied der belgischen Akademie und schrieb: »Quelques réflexions politiques an sujet de la réorganisation de l'armée« (anonym, 2. Aufl., Brüss. 1867); »Du suffrage universel et de l'abaissement du cens électoral« (1871); »Études politiques sur l'histoire ancienne et moderne et für l'influence de l'état de guerre et de l'état de paix« (1875); »Études politiques sur les principaux événements de l'histoire romaine« (1880, 2 Bde.). Vgl. Juste, Paul D. (Brüss. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 846.
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