Diefenbach

[887] Diefenbach, Lorenz, Sprachforscher, geb. 29. Juli 1806 zu Ostheim in Hessen, gest. 28. März 1883 in Darmstadt, studierte 1821–23 in Gießen Theologie und Philosophie, fungierte eine Reihe von Jahren als Pfarrer und Bibliothekar in Solms-Laubach und ließ sich 1848 in Frankfurt a. M. nieder, wo er 1865 als zweiter Stadtbibliothekar angestellt wurde. 1876 siedelte er nach Darmstadt über. Außer literarischen und politischen Aufsätzen und »Gedichten« (Gießen 1840–41) veröffentlichte D. eine Reihe wissenschaftlicher Werke, von denen wir anführen: »Celtica« (Stuttg. 1839–40, 3 Bde.); »Vergleichendes Wörterbuch der gotischen Sprache« (das. 1846–51, 2 Bde.); »Glossarium latino-germanicum mediae et infimae aetatis« (das. 1857), Ergänzung zu Ducanges bekanntem Werk, die im »Novum glossarium« (das. 1867) eine Fortsetzung erhielt; »Origines europaeae. Die alten Völker Europas mit ihren Sippen« (das. 1861); »Hoch- und niederdeutsches Wörterbuch« (mit E. Wülcker, Frankf. u. Basel 1874–85, 2 Bde.). Hierzu kommen noch Romane und Novellen: »Ein Pilger und seine Genossen« (Frankf. 1851); »Eschenburg und Eschenhof« (das. 1852) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 887.
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