Dirckinck-Holmfeld

[41] Dirckinck-Holmfeld, Konstantin, Freiherr von, dän. Politiker, geb. 24. Febr. 1799 in Bocholt (Westfalen), gest. 3. Juni 1880 in Pinneberg, 1828 in den Freiherrenstand erhoben, 1829–40 Beamter im Herzogtum Lauenburg, verfocht als Herausgeber des Hamburger »Politischen Journals« (1838–40) und in vielen dänischen, bez. deutschen Flugschriften, z. B. »Danmark, Slesvig og Holsten« (1843) und »Der dänische Staat und die Separatisten« (1847), die 1834 von ihm aufgestellte dänische Gesamtstaatstheorie. Seine entschiedene Stellungnahme gegen die »Eiderdänen« (s. d.) führte 13. Mai 1861 zu einem Pöbelangriff auf seine Behausung in Roeskilde und nötigte ihn zur Flucht aus Dänemark, worauf er die Broschüre »Recht und Willkür in Schleswig« (1861) schrieb. Ferner veröffentlichte er philologische und philosophische Beiträge. Seine Selbstbiographie »Erfahrungen aus dem Rechts- und Staatsleben« gab L. Schepeler (Kopenh. 1879) heraus. – Sein Bruder Ulysses, geb. 26. Jan. 1801 in Osnabrück, gest. 22. Juli 1877 in Kiel, längere Zeit als Seeoffizier auch in französischen und russischen Diensten, war seit 1848 dänischer Gesandter im Haag und in Norddeutschland, 1856–60 in Paris und 1862–63 in Frankfurt. – Sein Bruder Edwin, geb. 12. Juni 1802, gest. 10. Jan. 1896 in Kopenhagen, war Chef der preußischen Navigationsschule und befehligte die Amazone, das erste preußische Kriegsschiff, auf ihrer ersten Reise.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 41.
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