Dömitz

[103] Dömitz, Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Kreis Mecklenburg, in wiesenreicher, Überschwemmungen oft ausgesetzter Gegend, an der Mündung der Neuen Elde in die Elbe, ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Wittenberge-Lüneburg und Ludwigslust-D. Es hat eine evang. Kirche, eine Synagoge, eine Zitadelle mit Schloß, ein Denkmal des Großherzogs Friedrich Franz II., Amtsgericht, Irrenpflegeanstalt und Hafen, betreibt eine Dynamitfabrik, Kalkbrennerei, Zementwarenfabrikation, Bierbrauerei, 2 Dampfsägemühlen, Ziegelbrennerei und zählt (1900) 2943 Einw. – D., erst Stadt seit 1470, gehörte bis zum Anfang des 14. Jahrh. zur Grafschaft Dannenberg, kam dann an Sachsen-Wittenberg, später an Brandenburg, 1423 durch Heirat an Mecklenburg und ward 1563 befestigt. Durch die Schlacht vom 1. Nov. 1635 entsetzte Banér die von den Sachsen belagerte Festung. Der preußische Major Schill erstürmte D. 15. Mai 1809. Die Festungswerke sind jetzt geschleift; nur die Zitadelle ist erhalten geblieben und renoviert worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 103.
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