Eleganz

[602] Eleganz (lat.), Zierlichkeit, Anmut, bezeichnete in sprachlicher Hinsicht schon bei den Römern die mit Klarheit verbundene Korrektheit der Rede, so daß der Ausdruck das Gedachte treu und wahr wiedergibt und zugleich grammatisch richtig, natürlich, angemessen und treffend ist. Besonders zeigt sich die E. in der seinen Auswahl unter synonymen Wörtern und Redensarten, in der Stellung der Wörter mit Beobachtung der rhetorischen Betonung, des Wohlklanges und des Numerus, so daß die Wörter in ganzen Sätzen einen angenehmen Rhythmus geben. Im weitern Sinne bezeichnet E. überhaupt dasjenige, was den Eindruck des Wohlgefälligen macht, besonders mit dem Nebenbegriff des Neuen und Modemäßigen; so namentlich in der Kleidung, in der häuslichen Einrichtung etc. Bei den Italienern wird das Wort E. auch zur Bezeichnung der Anmut im Vortrag eines Tonstückes gebraucht. In der Mathematik und in der Naturwissenschaft ist E. soviel wie Einfachheit und Durchsichtigkeit eines Beweises, einer Lösung etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 602.
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