Eruptīvgesteine

[80] Eruptīvgesteine, Gesteine, die durch den Vulkanismus oder einen demselben analogen Prozeß aus dem Erdinnern emporgetrieben sind (s. Gesteine, Plutonische und Vulkanische Gesteine). Als Zeichen der Eruptivität gelten in erster Linie neben der Beschaffenheit des Materials, dessen chemische Natur die Möglichkeit einer Bildung auf eruptivem Wege nicht ausschließen darf, Glaseinschlüsse und die Verknüpfung mit glasartigen Gesteinen, die Fluidalstruktur (s. Entglasung), die lokale Verknüpfung mit Tuffen und Auswurfsmaterial (Bomben, Lapilli). Daneben sprechen das Auftreten in Gängen, Stöcken, Strömen, Decken, die Umhüllung fremder, aus der Tiefe stammender Bruchstücke, Einwirkung auf das Nachbargestein, das gefrittet, verglast oder verkokt sein kann, sowie säulenförmige Absonderung, Fehlen echter Schichtung und Fehlen von Petrefakten für die eruptive Natur eines Gesteins. Für die Basalte, Trachyte, Andesite, Phonolithe, ebenso für Porphyre, Melaphyre, Diabase ist die Eruptivität beweisbar; auch für die Granite, Diorite, Syenite und gewisse Gabbros ist sie anzunehmen, während die ältesten geschichteten Silikatgesteine (Gneise und gewisse ihrer Einlagerungen) in dieser Hinsicht strittig sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 80.
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