Franzén

[906] Franzén, Frans Michael, finnischer Dichter in schwedischer Sprache, geb. 9. Febr. 1772 zu Uleåborg in Finnland, gest. 14. Aug. 1847, studierte zu Abo Theologie und Philosophie, ward dort 1792 Dozent, 1795 Universitätsbibliothekar, 1798 Professor der Literaturgeschichte und 1801 der Geschichte und Ethik. Nach der Vereinigung Finnlands mit Rußland 1809 siedelte er nach Schweden über, wo er 1831 zum Bischof von Hernösand ernannt wurde. Seit 1808 war F. Mitglied der schwedischen Akademie, deren Sekretär er 1824 wurde. Als Dichter wirkte er durch seine Abkehr von dem zu jener Zeit im Norden herrschenden Pseudoklassizismus bahnbrechend. Seine Dichtung ist natürlich, naiv und kindlich-heiter und hat ihren Reiz auch heute noch nicht verloren, so daß er der Liebling aller Schulen und Richtungen geblieben ist. Seine gesammelten Gedichte erschienen u. d. T. : »Skaldestycken« (1824–36, 5 Bde.; Stockh. 1867–1869, 7 Bde.; Auswahl 1871, 2 Bde.; 1889,1 Bd.) In deutscher Übersetzung erschienen: »Der Rabulist und der Landprediger« (Lübeck 1842) und der Zyklus »Selma und Fanny« (Gotenb. 1843).[906]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 1.
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