Galliēra

[289] Galliēra, Marie, Herzogin von, geb. 1815, gest. 9. Dez. 1888, Tochter des sardin. Diplomaten Marquis von Brignole-Sale, vermählte sich mit dem aus Genua gebürtigen Eisenbahnunternehmer Ferrari, der vom Papst den Titel Herzog von G. erhielt und ihr bei seinem Tode ein kolossales Vermögen hinterließ. Sie lebte in Paris in einem prächtigen Palast in der Rue de Varennes und spendete der Stadt Paris und Umgegend für wohltätige Anstalten ungeheure Summen (42 Mill.). Der Stadt Genua schenkte sie 25 Mill. für die Erbauung eines neuen Hafens, 7 Mill. für Spitäler und ihren prachtvollen Palast mit einer wertvollen Gemäldegalerie. Da sie sich mit der Familie Orléans, der sie einen Teil ihres Palastes zur Verfügung gestellt hatte, veruneinigte, vermachte sie diesen dem Kaiser von Österreich als Wohnung für die österreichisch-ungarische Botschaft und einen bedeutenden Teil ihres Vermögens der Kaiserin Friedrich. Ihr einziger Sohn, Paul Ferrari, Professor am College Chaptal zu Paris, ein ausgesprochener Sozialist, nahm nur einen Teil des Vermögens an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 289.
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