Girometti

[867] Girometti (spr. dschĭ-), Giuseppe, ital. Edelsteinschneider und Medailleur, geb. 1780 in Rom, gest. daselbst 17. Nov. 1851, widmete sich erst der Bildhauerei, dann dem Intaglio in Pietra dura, worin er bald der ausgezeichnetste seines Faches in Europa wurde. Seine hervorragendsten Arbeiten sind: zwei große Kameen mit dem Kopf des Genius vom Grabdenkmal des Papstes Clemens XIII. und dem von Canovas Perseus; für den Grafen Sommariva ein Intaglio von Canovas Terpsichore und Magdalena und von Teneranis Psyche sowie das Porträt jenes Kunstmäcens; Hebe, dem Zeus Nektar reichend, eigne Erfindung. Auch porträtierte G. in Pietra dura den Kaiser Napoleon, den Kaiser Alexander von Rußland, Washington u. a. Für das Privatkabinett des Großherzogs von Toskana schnitt er zwei große Kameen mit den Darstellungen des die Giganten erschlagenden Jupiter und des Perseus mit der Andromeda. Noch bedeutender sind zehn in der Bibliothek des Vatikans befindliche Gemmen: Medusa, Jupiter, Herakles, Paris, Minerva, Antinous, Arethusa, eine Bacchantin, Jupiter gegen die Titanen und Phöbus Apollon. G. machte sich auch als Stempelschneider bekannt, weshalb ihm der Papst das Direktorium der Münze übertrug. Die Gedächtnismedaillen auf den Kardinal Consalvi und auf Canova und die Ehrenmünze auf den Dichter Niccolini sind seine besten Arbeiten dieser Art.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 867.
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