Gondinet

[123] Gondinet (spr. gougdinä), Edmond, franz. Bühnendichter, geb. 7. März 1828 in Laurière (Haute-Vienne), gest. 19. Nov. 1888 in Paris, widmete sich anfangs dem Verwaltungsfach, ging aber, nachdem er mit den Lustspielen: »Trop curieux« (1863), »Les victimes de l'argent« (1865) und »Révoltées« (1865) Erfolge errungen, ganz zur Bühnendichtung über. Sein Lustspiel »Christiane« (1872) zeichnet sich durch künstlerische Abrundung, seine Charakteristik und unverwüstliche Heiterkeit gleich sehr aus, ebenso das patriotische Drama »Libres!« und das Lustspiel »Gilberte« (beide 1874). Außerordentliche Erfolge hatte G. im rein komischen Genre; zu den ergötzlichsten Stücken dieser Art gehören: »Panazol«, »Le homard« (1874), »Le panache« (1875), »Les convictions de papa« und »Le professeur pour dames« (1877), »Vieilles couches« (1878), »Dégommé« (1888) u.a. Auch in Gemeinschaft mit andern hat G. Verschiedenes geschrieben, z. B. »Le plus heureux des trois« mit Labiche, »L'alouette« mit Alb. Wolff (1881) u.a., ferner die Operntexte »Le roi l'a dit«, »Lakmé« (Musik beider von Delibes) u.a. Sein »Théâtre complet« erschien Paris 1892–98 in 6 Bänden. Vgl. Besson, G. (2. Aufl., Par. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 123.
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