Haag [3]

[572] Haag, Karl, Maler, geb. 20. April 1820 in Erlangen, war anfangs Schüler von Reindel in Nürnberg und setzte später in München bei Cornelius und in Rom seine Studien fort. Als er 1847 nach England ging, wurde er dort von der Aquarellmalerei so sehr angezogen, daß er sich ihr zu widmen beschloß und sich in London niederließ, wo er 1850 Mitglied des Royal Society of painters in water-colours wurde. Von dort machte er Reisen nach Schottland, Belgien, Frankreich, Italien, Griechenland, Ägypten, Syrien, Palästina, Dalmatien und Montenegro und schuf eine Menge von Landschaften mit Figurenstaffage und Architekturbildern, die, ethnographisch interessant, auch durch ihre lebensvolle Auffassung und Wärme des Kolorits künstlerisch bedeutend sind. Die besten darunter sind Szenen aus Italien und Tirol (zitherspielende Gemsjäger vor einer Alpenhütte). Unter den übrigen sind zu nennen: der plötzliche Schreck in der Wüste, wo ein Geier auf das Kamel eines Reisenden stürzt; die Gefahr in der Wüste, wo eine Mutter mit ihrem Kinde hinter einem Kamel kauert und der Vater die Flinte auf zwei feindliche Reiter anlegt; dalmatinischer Barde in den Ruinen von Salona; die Ruinen von Baalbek; Panorama von Palmyra; Beduinenandacht; Vorposten in Montenegro; die Lektüre des Korans.[572]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 572-573.
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