Hermĭas

[222] Hermĭas, 1) ein vornehmer Grieche, Schüler Platons und Freund des Aristoteles, war Beherrscher von Atarneus und Assos in Mysien und fand in einem Aufstand gegen die persische Oberhoheit seinen Tod (345 v. Chr.). Von Aristoteles, der sich nach Platons Tode drei Jahre (348–345) bei ihm aufgehalten und seine Nichte und Adoptivtochter Pythias geheiratet hat, ist er auf einer noch erhaltenen Inschrift, die für eine ihm in Delphi errichtete Bildsäule verfaßt war, und einem ebenfalls erhaltenen Lied gefeiert worden. Vgl. Böckh, Gesammelte Schriften, Bd. 6, S. 202 ff.

2) Christlicher Apologet, lebte wahrscheinlich Ende des 2. Jahrh., schrieb u. d. T. »Durchhechelung der Philosophen« ein die heidnische Philosophie verspottendes Werkchen ohne Originalität und mit trivialem Witz. Ausgabe von Otto im »Corpus apologetarum«. Bd. 9 (Jena 1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 222.
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