Hermogĕnes

[223] Hermogĕnes, 1) Architekt des griechischen Altertums, Erbauer des 1893 durch Humann wieder ausgegrabenen Artemistempels in Magnesia und des Tempels des Dionysos in Teos, über die er auch Schriften hinterließ.

2) Griech. Rhetor, aus Tarsos in Kilikien, um 160 n. Chr., trat schon im 15. Lebensjahr unter Mark Aurel mit Beifall als Sophist auf, verlor aber noch m jungen Jahren plötzlich die rednerische Fähigkeit. Außer »Progymnasmata« (s. d.; von Priscian u. d. T. »Praeexercitamenta« ins Lateinische übersetzt) verfaßte er eine rhetorische Technik in vier Büchern. Das Werk blieb bis ins byzantinische Mittelalter Hauptlehrbuch der Rhetorik, daher es auch vielfach kommentiert und exzerpiert wurde (mit den alten Kommentaren und Scholien hrsg. im 1. Band der »Rhetores graeci« von Walz, Stuttg. 1832, ohne jene in der Sammlung von Spengel, Bd. 2, Leipz. 1854; Kommentar von Syrianus, hrsg. von Rabe, das. 1882–83, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 223.
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