Huntington [2]

[662] Huntington (spr. hönntingt'n), Daniel, nordamerikanischer Maler, geb. 14. Okt. 1816 in New York, wurde 1835 Schüler des Malers Morse, des Erfinders des elektromagnetischen Telegraphenapparats, und später des Malers Henry Inman. 1839 ging er nach Florenz, wo er mehrere Genrebilder, besonders humoristischen Inhalts, malte, z. B. der schlafende Zecher, der Wirtshauspolitiker. Dann begab er sich nach Rom und malte ein Bild aus der Zeit der ersten Christenverfolgung, kehrte auf kurze Zeit nach New York zurück, besuchte 1844 Rom zum zweitenmal und widmete sich von da an idealen religiösen Darstellungen, in denen er sich mit tiefem Gefühl und schlichter, einfacher Wahrheit bewegte. Dahin gehören: Christiana flieht mit ihren Kindern aus dem Tal des Todes, der Traum der Gnade, die Almosenspende, Frömmigkeit und Torheit, die Samariterin am Brunnen und die Kommunion des Kranken. Außerdem hat er zahlreiche historische Genrebilder (Jane Grey im Tower, König Heinrich VIII. und Katharina Parr, Tizian und Karl V. u. a.), Landschaften und Bildnisse gemalt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 662.
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