Idomĕneus

[742] Idomĕneus, im griech. Mythus Sohn des Deukalion, Königs von Kreta, Enkel des Minos, einer der Freier der Helena, führte mit Meriones, dem Sohne seines Halbbruders, 80 Schiffe gegen Troja und zählte im Trojanischen Kriege zu den tapfersten Helden. Homer läßt ihn glücklich seine Heimat wieder erreichen. Nach späterer Sage gelobte er auf der Rückfahrt in einem Sturm, dem Poseidon für seine Rettung das Wesen zu opfern, das ihm in der Heimat zuerst begegnen werde. Als er daher seinen Sohn opferte und darauf eine Pest ausbrach, vertrieben ihn die Kreter. Er zog nach Kalabrien, später nach Kolophon in Asien, wo er begraben sein sollte, während die Kreter sein Grabmal in Knosos zeigten und ihn als Heros verehrten.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 742.
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