Kannazeen

[563] Kannazeen, monokotyle Familie aus der Ordnung der Scitamineen, Stauden mit großen, fiedernervigen Blättern und asymmetrischen, oft lebhaft gefärbten Blüten von merkwürdigem Bau. Letztere haben einen dreigliederigen Kelch, drei mehr oder weniger verwachsene Blumenblätter, die eine wechselnde Zahl (1–5) von korollinisch gefärbten, unter sich und mit der Kronenröhre teilweise verwachsenen Blättchen (Staminodien) einschließen; eins derselben trägt an seinem Rand eine einfächerige Anthere, ein andres, dem ersten schräg gegenüberstehendes, das sogen. Labellum, rollt sich in der offenen Blüte rückwärts ein oder hat eine kapuzenförmige Gestalt; der Griffel ist blattartig verbreitert oder zylindrisch, der unterständige Fruchtknoten hat drei Fächer und entwickelt sich zu einer warzigen Kapsel; die Samen enthalten Endosperm und Perisperm und einen geraden Keimling. – Die ca. 60 Arten der Familie gehören sämtlich zur Gattung Canna, von der mehrere im tropischen und subtropischen Amerika heimische Arten wegen des stärkemehlhaltigen Rhizoms und als Zierpflanzen kultiviert werden. Die als Cannophyllites Bgt. und Scitaminophyllum Mass. beschriebenen fossilen Reste sind sehr zweifelhaft.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 563.
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