Kaskarillrinde

[717] Kaskarillrinde (v. span. cascara, »Rinde«), von Croton Eluteria auf den Bahamainseln, auch von C. Cascarilla daselbst und in Florida, bildet kleine, graubraune Stücke mit dünner Korkschicht, oft mit schneeweißen Flecken (von einer Flechte, Verrucaria albissima), ist innen bräunlich, fast glatt, riecht schwach, schmeckt bitter, ekelerregend, enthält wenig ätherisches Öl, einen Bitterstoff, Kaskarillin C12H18O4, und Harz. K. kam um die Mitte des 17. Jahrh. als China nova nach Europa, wurde bald auch zum Aromatisieren des Tabaks und in der Mitte des 18. Jahrh. als bitteres Stomachikum und Tonikum benutzt. Jetzt dient sie noch als Mittel bei torpider Verdauungsschwäche, zu Räucherpulvern, Tabaksbeizen und in der Parfümerie. Sie kommt ausschließlich aus dem Hafen Nassau auf Providence. Die Kopalchirinde, von Croton niveus, einem Strauch in Mexiko, Venezuela, Neugranada und Kolumbien, kam zuerst 1817 aus Cascarilla de Trinidad oder de Cuba nach Hamburg. Sie bildet viel größere Stücke und schmeckt etwas schwächer als K.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 717.
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