Kertbeny

[856] Kertbeny (spr. kértbenj, eigentlich Benkert), Karl Maria, deutsch-ungar. Schriftsteller, geb. 28. Febr. 1824 in Wien, gest. 23. Jan. 1882 in Budapest, erlernte in Pest den Buchhandel, ging dann zum Militär, verließ dieses aber 1843 wieder und lebte seit 1845, mit literarischen Arbeiten beschäftigt, in verschiedenen Städten des In- und Auslandes, bis er sich schließlich in Berlin niederließ. K. hat sich besonders durch seine Übersetzungen ungarischer Dichter, namentlich Petöfis, Aranys, Vörösmartys und Jókais, verdient gemacht. Außerdem veröffentlichte er historisch-politische und literargeschichtliche Skizzen, wie: »Silhouetten und Reliquien« (Prag 1861–1863, 2 Bde.), »Diskretes und Indiskretes« (Brüss. 1864), »Spiegelbilder der Erinnerung« (Leipz. 1868), »Große Leute, kleine Schwächen« (Berl. 1871), »Petöfis Tod« (Leipz. 1880), ferner »Ungarns deutsche Bibliographie 1801–1860« (beendet von Petrik, Pest 1886) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 856.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika