Kiangsu

[878] Kiangsu, Provinz im mittlern China, am Gelben Meer, 99,300 qkm, mit 18,300,000 Einw. (184 auf 1 qkm), hatte aber vor dem Taipingaufstand angeblich 39,6 Mill. Einw. Die Provinz, früher Mündungsgebiet der großen Ströme Hwangho und Yangtsekiang, seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrh. nur noch des letztern Flusses (vgl. Hwangho), ist stark von Kanälen (auch dem Kaiserkanal, s. d. 2) durchfurcht und sehr reich an Landseen (Kauyu, Hungtsö, Tatoung). Durch den Verfall des Kaiserkanals wurde K. ihrer Hauptverkehrsader nach N. beraubt; große Überschwemmungen richten häufig ungeheure Verheerungen an. In Nanking residieren der Generalgouverneur von Liang-Kiang und der Mandschugeneral, in Sutschou der Gouverneur von K. Dem Fremdhandel geöffnet sind: Tschinkiang, Nanking, Sutschou und Schanghai (s. d.); an diesen Plätzen wirken evangelische und katholische Missionare. Die Stapelerzeugnisse sind: Getreide, Baumwolle, Tee, Reis, Seide. S. Karte »China und Japan«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 878.
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