Kiesabbrände

[892] Kiesabbrände, die beim Rösten des Schwefelkieses in der Schwefelsäurefabrikation bleibenden Rückstände, bestehen im wesentlichen aus Eisenoxyd, enthalten aber in der Regel 1,5–2,5 Proz. Schwefel, dazu oft Kupfer, Silber, Blei, Zink, Mangan, Tonerde ie. Man benutzt sie zur Darstellung von Englischrot, zum Aufschütten von Wegen, zum Reinigen von Leuchtgas, zur Desinfektion von Abtrittsgruben, bei der Darstellung von Eisenvitriol zum Neutralisieren der Schwefelsäure, die bei der Verwitterung der schwefelkieshaltigen, bituminösen Schiefer entsteht. Kupferhaltige K. (mit 3–4, auch 8 Proz. Kupfer) werden zur Gewinnung des Kupfers mit etwas Pyrit und Kochsalz einer chlorierenden Röstung unterworfen, worauf man sie auslaugt und aus der Lauge[892] das Kupfer durch Eisen fällt. Der Rückstand, fast reines Eisenoxyd (Purpurerz), wird auf Eisen verhüttet. Die Gewinnung des in den Kiesabbränden enthaltenen Zinks ist mehrfach versucht worden, doch erweisen sich die vorgeschlagenen Methoden meist als zu teuer.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 892-893.
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