Lietz

[542] Lietz, Hermann, Pädagog, Begründer der Landerziehungsheime (s. d.), geb. 28. April 1868 in Dumgenewitz bei Garz (Rügen), studierte in Halle und Jena, war seit 1892 Gymnasiallehrer in Putbus und Oberlehrer am pädagogischen Seminar der Universität Jena, widmete sich aber dann, um selbständige Erziehungspläne verwirklichen zu können, dem Privatschulwesen. Entscheidende Eindrücke empfing er in England als Lehrer der New School des C. Reddie in Abbotsholme (Derbyshire). Nachdem er noch die Turnlehrerbildungsanstalt in Berlin besucht hatte, gründete er 1898 das erste seiner Landerziehungsheime bei Ilsenburg (Harz) für Knaben der Unterstufe, dem bis 1904 für Knaben noch die Anstalten in Haubinda (Sachsen-Meiningen) und Schloß Bieberstein bei Fulda, für Mädchen die in Stolpe-Wannsee bei Potsdam (begründet durch Frau v. Petersenn) und Gaienhofen am Bodensee folgten. L. leitet die Anstalten für Knaben und widmet sich besonders der Oberstufe der Knabenerziehung (jetzt Bieberstein). Er schrieb: »Emlohstobba« (Anagramm von Abbotsholme, Leipz. 1896) und »Jahrbücher der Landerziehungsheime« (das 7. Jahr, das. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 542.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: