Ludewig

[772] Ludewig, Johann Peter von, deutscher Geschichtsforscher, geb. 15. Aug. 1668 in Hohenhard bei Schwäbisch-Hall, gest. 7. Sept. 1743 in Halle, studierte in Tübingen, Wittenberg und Halle und wurde hier 1695 Professor der Philosophie. Nach längerm Aufenthalt in Holland, wo er auf dem Kongreß zu Ryswyk Brandenburg vertrat, kehrte er 1703 als Professor der Geschichte nach Halle zurück, wurde 1709 königlicher Heroldsrat, 1717 Geheimrat, 1719 geadelt und 1721 Kanzler der Universität. Auf sein Gutachten (»Rechtsbegründetes Eigentum«, 1741) stützte sich Friedrich d. Gr. bei der ersten Eroberung Schlesiens. Ludewigs Hauptwerke sind: »Germania princeps« (1702); »Entwurf der Reichshistorie« (Halle 1706); »Kommentar über die Goldene Bulle« (1716–1719); »Scriptores rerum germanicarum« (Halle 1718, 2 Bde.); »Reliquiae manuscriptae omnis aevi diplomatum« (das. 1740–41, 12 Bde.); »Opuscula miscellanea« (das. 1720, 2 Bde.); »Vita Justiniani« (das. 1731). Vgl. Brode, Der hallische Universitätskanzler Joh. Peter v. L. (in der Jubiläumsfestschrift des Thüringisch-Sächsischen Geschichtsvereins für Ernst Dümmler, Halle 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 772.
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