Dümmler

[267] Dümmler, Ernst Ludwig, deutscher Geschichtsforscher, geb. 2. Jan. 1830 in Berlin, gest. daselbst 11. Sept. 1902, studierte in Bonn und Berlin Geschichte unter Löbell, Ranke und Wattenbach, erwarb 1852 in Berlin auf Grund der Schrift »De Arnulfo Francorum rege« die Doktorwürde, habilitierte sich 1855 mit der Schrift »De Bohemiae condicione Carolis imperantibus« in Halle und wurde 1858 außerordentlicher, 1866 ordentlicher Professor der Geschichte daselbst und 1888 Vorsitzender der Zentraldirektion der »Monumenta Germaniae historica« zu Berlin. Außer zahlreichen Untersuchungen und Editionen veröffentlichte er die »Geschichte des ostfränkischen Reiches« (Berl. 1862–65, 2 Bde.; 2. Aufl. 1887–88, 3 Bde.), die 1864 mit dem Wedekindschen Preis und 1870 mit dem königlichen großen Geschichtspreis zu Berlin gekrönt wurde. Auch vollendete er in Gemeinschaft mit Wattenbach die von Jaffé begonnenen »Monumenta Alcuiniana« (Berl. 1873) und R. Köpkes »Kaiser Otto d. Gr.« (in den »Jahrbüchern der deutschen Geschichte«, Leipz. 1876). Sein Vater war der Buchhändler Ferdinand D. (geb. 23. Okt. 1777 in Battgendorf bei Kölleda), der 1815 das von Julius Eduard Hitzig (s. d. 1) 1808 begründete Verlagsgeschäft erworben hatte und unter der noch bestehenden Firma »Ferd. Dümmlersche Verlagsbuchhandlung« bis zu seinem Tode (15. März 1846) fortsetzte. Jetziger Inhaber des Geschäftes ist Hugo Bernstein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 267.
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