Luristan

[865] Luristan, Provinz Persiens (s. Karte »Persien«), von unbestimmter Ausdehnung, von Kirmanschahan, Chusistan und türkischem Gebiet begrenzt, ist ein gebirgiges, noch wenig bekanntes Hochland am mittlern und obern Kercha. L. im ethnographischen Sinne reicht noch weiter gegen Südosten und zerfällt in Groß- (Luri-Buzurg) und Klein-L. (Luri-Kutschik). Ersteres ist das Bergland der Kuhgelu, Maamaseni und Bachtijaren (s. d.); letzteres, das Gebiet der Feili, liegt zwischen Kirmanschahan und Chusistan und zerfällt in Pisch-i-Kuh und Puscht-i-Kuh (»vor und hinter den Bergen«). Alle sind arischen Ursprungs und in unabhängige und meist sich bekämpfende Stämme zersplittert, an deren Spitze Häuptlinge stehen. Zwischen den hohen, von NW. nach SO. streichenden Gebirgsketten liegen Hochebenen und fruchtbare, gut bewässerte, mit Walnuß-, Feigen-, Granatbäumen, Weinreben u. dgl. bedeckte Täler; die Abhänge sind mit Eichen bestanden. Im W. begleitet das Gebirge eine Hügelreihe, die reich an Naphtha, Bitumen und schwefelhaltigen Quellen ist. Die Gipfel sind meist tafelförmig, die Abhänge zerrissen. Neuere Ortschaften von Bedeutung sind außer Choremabad nicht vorhanden, aber interessante Überreste alter.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 865.
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