Magnusen

[99] Magnusen, Finn (Finnur Magnusson), nordischer Archäolog, geb. 27. Aug. 1781 in Skalholt auf Island, gest. 24. Dez. 1847 in Kopenhagen, studierte in Kopenhagen die Rechte, daneben Literaturgeschichte, Geschichte und Altertumswissenschaft, war dann in seiner Heimat als Advokat tätig, nahm aber 1812 in Kopenhagen seine Studien von neuem auf, wurde 1815 zum Professor ernannt und erhielt 1819 den Auftrag, an der Universität und der Akademie der schönen Künste Vorlesungen über die nordische Mythologie und Literatur zu halten. 1829 wurde er Geheimer Archivar. M. gehörte zu den gründlichsten Kennern der nordischen Götterlehre, Chronologie und Paläographie, ließ aber in seinen Schriften die kritische Besonnenheit häufig vermissen. Von diesen sind zu nennen: »Udsigt over den kaukasiske Menneskestammes ældste Iljemsted og Udvandringer« (Kopenh. 1818); seine Übersetzung und Erklärung der »Sæmundar Edda« (das. 1821–23, 4 Bde.); »Eddalæren og dens Oprindelse« (das. 1824–26, 4 Bde.), eine vom Standpunkte der vergleichenden Mythologie aus unternommene Darstellung der gesamten Lehre der Edda (Preisschrift); »Grönlands historiske Mindesmærker« (gemeinsam mit Rafn, das. 1838–42, 3 Bde.) und sein mythologisches Wörterbuch: »Priscae veterum Borealium mythologiae lexicon« (das. 1828). Vgl. N. M. Petersen, Finn Magnusens literære Personlighed (in »Samlede Afhandlinger«, Bd. 3, Kopenh. 1873).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 99.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika