Makame

[145] Makame (arab.), ursprünglich soviel wie Versammlung, dann Bezeichnung von Zusammenkünften, bei denen einzelne durch improvisierte Vorträge und Stegreiferzählungen die Zuhörer zu unterhalten pflegten. Für derartige literarische Produkte bildete sich später eine besondere Kunstform in gereimter und gewählter, von Versen durchflochtener Prosa aus, die ebenfalls den Namen M. erhielt. Ihr eigentlicher Begründer ist Hamadani, wegen seiner glänzenden schriftstellerischen Begabung Bediez-zemân, »das Wunder der Zeit«, genannt, geb. in Hamadan, gest. um 1008, wenig über 40 Jahre alt, in Herat.

Makana, 1 glatt, 2 sägeartig.
Makana, 1 glatt, 2 sägeartig.

Seine »Makamen« erschienen Lakhnau 1293 d. H., Konstantinopel 1298 d. H., Beirut 1889 u. ö.; seine »Briefe« Kairo 1304 u. 1315 d. H., Beirut 1890 u. ö. Vgl. E. Amthor, Klänge aus Osten (Leipz. 1841). Ferner sind als Verfasser von Makamen bekannt Hariri (s. d.), der den eigentlichen Weltruf der Makamendichtung begründete, und Sojuti (s. d.). Im Mittelalter ahmten unter andern jüdische Dichter, vor allen Charisi, diese Kunstform nach.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 145.
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