Sojūti

[571] Sojūti (Osjun), Dschelâl ed Dîn, arab. Polyhistor, geb. 1445 in Kairo, gest. daselbst 1505, studierte in Ägypten und Mekka, bekleidete später in seiner Vaterstadt verschiedene Professuren und starb, 1501 wegen seiner Unredlichkeit und Überhebung seiner Ämter entsetzt, in Zurückgezogenheit. S. arbeitete überaus schnell, freilich vorwiegend kompilatorisch, zum Teil sogar plagiatorisch. Von seinen Werken, deren Zahl an 600 heranreicht, sind namentlich die folgenden zu nennen: »Muzhir« (philologische Enzyklopädie, Bulak 1282); »Geschichte der Kalifen« (hrsg. von N. Lees, Kalkutta 1857 u. ö.; ins Englische übersetzt von Jarrett, das. 1880–81); »Husn al-muhâdara« (Geschichte Ägyptens, Kairo 1299, 2 Bde.); »Die Dattelrispen über die Wissenschaft der Chronologie« (hrsg. von Seybold, Leid. 1894); »Liber classium virorum« (Auszug aus Dsahabi; hrsg. von Wüstenfeld, Teil 1–3, Götting. 1833–34); »Liber de interpretibus Korani« (hrsg. von Meursinge, Leid. 1839); »Itkân« (Einleitung in den Koran; Kalkutta 1852–57, Kairo 1279 d. H.); »Tefsîr al Dschelâlein« (s. Tefsir); »Liber de nominibus relativis« (hrsg. von Veth, Leid. 1840–42; Supplement 1851); »Kunja-Wörterbüchlein« (hrsg. von Seybold, Leipz. 1895); Kommentar zu den Dichterzitaten im Mughnî (Kairo 1322 d. H.) u. a. Vgl. Goldziher in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie, Bd. 69 (1872); Brockelmann, Geschichte der arabischen Literatur, Bd. 2, S. 143 ff. (Berl. 1898 bis 1902) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 571.
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