Wüstenfeld

[800] Wüstenfeld, Ferdinand, verdienter Arabist, geb. 31. Juli 1808 zu Münden in Hannover, gest. daselbst 8. Febr. 1899, studierte in Göttingen und Berlin Orientalia, habilitierte sich 1832 in Göttingen und wurde daselbst 1838 Universitätsbibliothekar, 1842 außerordentlicher und 1856 ordentlicher Professor; 1889 gab er seine Stellung an der Bibliothek auf. W. hat sich besonders durch die Herausgabe und Bearbeitung wichtiger historischer und geographischer Quellenwerke der Araber verdient gemacht. Zu nennen sind hier: »Ibn Challikani vitae illustrium virorum« (Götting. 1835–50); »The biographical dictionary by Nawawi« (das. 1842–47); »Macrizis Geschichte der Kopten« (mit Übersetzung, das. 1845); »Jacuts Moschtarik« (das. 1846); »Cazwinis Kosmographie« (das. 1849 u. 1848, 2 Tle.); »Ibn Coteibas Handbuch der Geschichte« (das. 1850); »Ibn Doreids genealogisch-etymologisches Handbuch« (das. 1854); »Die Chroniken der Stadt Mekka« (mit deutscher Bearbeitung, Leipz. 1857–61, 4 Bde.); »Das Leben Muhammeds von Ibn Hischâm« (s. Ibn Hischâm); »Jacuts geographisches Wörterbuch« (Leipz. 1866–1873, 6 Bde.) und »Das geographische Wörterbuch des Bekri« (Götting. 1876–77, 2 Bde.). Von seinen sonstigen Schriften verdienen Erwähnung: »Genealogische Tabellen der arabischen Stämme« (das. 1852, Register 1853; anast. Neudruck, Leipz. 1899); »Vergleichungstabellen der mohammedanischen und christlichen Zeitrechnung« (Leipz. 1854; fortgesetzt von Mahler, das. 1887; anast. Neudruck, das. 1903) u. a. Dazu kommen noch umfangreiche Veröffentlichungen in den »Abhandlungen der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen«, darunter: »Die Statthalter von Ägypten« (1875–76,4 Abtlgn.), »Das Heerwesen der Mohammedaner« (1880), »Die Geschichtschreiber der Araber« (1882), »Jemen im 11. Jahrhundert« (1884), »Der Imâm el-Schâfi'i« (1890–1891, 3 Tle.) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 800.
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