Malherbe

[181] Malherbe (spr. mallérb'), François de, franz. Dichter, geb. 1555 in Caen, gest. 6. Okt. 1628 in Paris, studierte in seiner Vaterstadt, in Basel und Heidelberg die Rechte, ließ sich sodann zu Aix in der Provence als Sekretär des Großpriors von Frankreich nieder und erwarb sich nach dessen Tode durch seine Gedichte die Gunst Heinrichs IV., der ihn 1605 mit bedeutendem Gehalt in seinem Hofstaat anstellte und Liebesgedichte für seine Mätressen von ihm anfertigen ließ. In Caen ist ihm ein Denkmal gesetzt. Zeigen auch Malherbes Dichtungen, die sämtlich der lyrischen Gattung angehören, nur selten jene Wärme des Gefühls und jenen Aufschwung der Phantasie, wodurch echte Poesie zum Herzen dringt, so wird er doch nicht ohne Grund als der Reformator des französischen Verses angesehen. Die beste Ausgabe seiner wenig umfangreichen »Œuvres« ist die von Lalanne (Par. 1862–69, 5 Bde.). Eine Auswahl gab Becq de Fouquières (das. 1874) heraus. Vgl. Gournay, M., recherches sur sa vie, etc. (Caen 1852); Laur, Malherbe (Heidelb. 1869); Johannesson, Die Bestrebungen Malherbes (Halle 1881); Brunot, La doctrine de M. d'après son commentaire sur Desportes (Par. 1891); Allais, M. et la poesie française á la fin du XVI. siécle (das. 1891); Bourrienne, M., points obscurs et nouveaux de sa vie normande (das. 1896); de Broglie, Malherbe (das. 1397); Counson, M. et ses sources (Lüttich 1905).[181]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 181-182.
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