Marpurg

[345] Marpurg, Friedrich Wilhelm, Musiktheoretiker, geb. 21. Nov. 1718 in Wendenort bei Seehausen in der Altmark, gest. 22. Mai 1795 in Berlin, lebte eine Zeitlang in Paris, wo er Rameaus System kennen lernte, ging 1749 nach Berlin, von da nach Hamburg und kehrte dann nach Berlin zurück, wo er 1763 Lotteriedirektor. mit dem Titel Kriegsrat wurde. Als Komponist trat M. nur mit wenigen Klaviersachen, Oden (Liedern) und vier unvollständigen Messen hervor, entfaltete dagegen eine fruchtbare Tätigkeit als Musikschriftsteller. Seine noch heute geschätzten Hauptschriften sind: »Der kritische Musikus an der Spree« (1749–50, einer der ersten Versuche einer musikalischen Wochenschrift); »Historisch-kritische Beiträge zur Aufnahme der Musik« (Leipz. 1754–60, 5 Bde., in »Stücken« in unbestimmten Zeiträumen ausgegeben); »Kritische Briefe über die Tonkunst« (das. 1760 u. 1763, 2 Bde.); »Abhandlung von der Fuge« (Berl. 1753–56, 2 Bde.; neue Ausg. von Dehn, Leipz. 1858, sein Hauptwerk); »Anfangsgründe der theoretischen Musik« (das. 1760); »Handbuch beim Generalbaß und der Komposition« (das. 1755–58, 3 Bde.; Anhang 1760); »Systematische Einleitung in die musikalische Setzkunst« (1757, nach d'Alemberts Bearbeitung des Rameauschen Systems); »Versuch über die musikalische Temperatur« (Bresl. 1776) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 345.
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