Melilōtus

[578] Melilōtus Juss. (Melilotenklee, Melote, Steinklee, Honigklee), Gattung der Leguminosen, einjährige oder ausdauernde Kräuter mit gefiederten Blättern, drei meist gezähnelten Blättchen, dem Blattstiel angewachsenen Nebenblättern, achselständigen, gestielten, vielblütigen, oft ährenartigen Blütentrauben, meist gelben oder weißen Blüten und kugeligen oder länglichen, nicht ausspringenden, ein- bis dreisamigen Hülsen. Gegen 20 Arten in den gemäßigten und subtropischen Klimaten der nördlichen Hälfte der Alten Welt. M. alba Desr. (Hanfklee, weißer Pferd e- oder Steinklee, Riesenklee, weißes Mottenkraut), zweijährig, 1–2,5 m hoch, mit weißen Blüten in langen, lockern Trauben, durch Europa bis Sibirien und China verbreitet, wird als Futter- und Bienenpflanze angebaut. Er riecht wie die meisten übrigen Arten, besonders nach dem Trocknen, stark aromatisch infolge eines Gehalts an Kumarin, das in der Pflanze an Melilotsäure C9H10O3 gebunden ist. Letztere entsteht bei Reduktion von Kumarin. Eine Varietät, M. leucantha Koch (Riesenklee, Kabul- oder Bocharaklee), wurde als Futterkraut an Stelle der Luzerne für magern Boden empfohlen, hat aber den Erwartungen nicht entsprochen. M. coerulea Desr. (Käseklee, Ziegerkraut, blauer Steinklee, Siebenstundenkraut), ein Sommergewächs, 30–60 cm hoch, mit weißlichblauen Blüten in kopfigen Trauben, stammt wahrscheinlich aus Nordafrika, findet sich aber in einem großen Teile von Süd- und Mitteleuropa verwildert, wird in der Schweiz auch kultiviert und zur Bereitung des grünen Kräuterkäses oder Schabziegerkäses benutzt. M. officinalis Desr. (Melilotenklee, Bisamklee, Bärenklee), mit gelben Blüten in ziemlich schlaffen, später verlängerten Trauben, zweijährig, findet sich häufig durch ganz Europa, Vorderasien und Sibirien, ist nach Nordamerika verschleppt. Das blühende Kraut riecht stark honigartig süßlich, schmeckt bitterlich schleimig, dient zur Bereitung des Melilotenpflasters und wird auch zur Abhaltung der Motten (Mottenkraut) in Kleiderschränke gelegt.[578]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 578-579.
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