Muskatnußöl

[317] Muskatnußöl (Muskatbutter, Bandaseife, Oleum nucistae), das Fett der Muskatnüsse, wird in deren Heimat, jetzt aber meist in Europa, besonders in Holland, durch Dämpfen und Pressen oder durch Extrahieren der gepulverten Nüsse dargestellt und kommt in würfelförmigen Stücken von etwa 0,75 kg[317] in den Handel. Es hat Talgkonsistenz, ist gelbrötlich bis rötlichbraun, von körniger, weißlicher Masse durchsetzt, riecht und schmeckt angenehm nach Muskatnuß (das indische mit scharfem Beigeschmack), spez. Gew. 0,945–0,995 bei 15°, es schmilzt zwischen 38,5 und 51°, löst sich nur teilweise in kaltem, vollständig in heißem Alkohol und Äther, besteht aus etwa 40–45 Proz. Myristin, etwa 50 Proz. flüssigem, gelblichem bis bräunlichem Öl, etwas Myristicin und 8–15 Proz. ätherischem Öl. Es dient, mit Wachs und Öl zusammen geschmolzen, als Muskatbalsam zu Einreibungen bei gastrischen Störungen, Kopfschmerzen etc., ist aber ziemlich wirkungslos. – Ätherisches M., durch Destillation mit Wasserdämpfen aus den Muskatnüssen gewonnen, ist farblos oder blaßgelb, dünnflüssig, riecht stark, schmeckt stechend scharf, spez. Gew. 0,865 bis 0,920, löst sich leicht in Alkohol und besteht aus Terpenen, Myristikol und Myristicin. Es wirkt in größern Dosen giftig und erregt auf der Haut Brennen fast wie Senföl.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 317-318.
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