Platner

[23] Platner, 1) Ernst, Anthropolog, geb. 11. Juni 1744 in Leipzig, gest. 27. Dez. 1818, studierte in Leipzig seit 1762 und erhielt 1770 daselbst eine außerordentliche Professur der Medizin, 1780 die ordentliche der Physiologie, 1801 eine außerordentliche und 1811 eine ordentliche Professur der Philosophie. Er schrieb: »Anthropologie für Ärzte und Weltweise« (Leipz. 1772–1773, 2 Bde.; neu bearbeitet, das. 1790); »Philosophische Aphorismen« (das. 1776–82, 2 Bde.; neu bearbeitet 1793–1800); »Quaestiones physiologicae« (das. 1794); »Quaestiones medicinae forensis« (das. 1797–1817; neu hrsg. von Choulant, das. 1824). Vgl. Heinze, Ernst P. als Gegner Kants (Leipz. 1880); Rohr, P. und Kant (Gotha 1890); Wreschner, Ernst P. und Kants Kritik der reinen Vernunft (Leipz. 1893).

2) Ernst, Maler und Kunstschriftsteller, Sohn des vorigen, geb. 1. Okt. 1773 in Leipzig, gest. 14. Okt. 1855 in Rom, besuchte die Leipziger Zeichenakademie unter Öser, setzte seine Studien in Dresden und Wien fort und ging 1800 nach Rom, wo er 1823 zum königlich sächsischen Agenten ernannt ward. Durch Niebuhr wurde er zum Mitarbeiter an der »Beschreibung der Stadt Rom« (Stuttg. 1829–43, 3 Bde.) gewonnen, wobei er eine rege Tätigkeit entfaltete.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 23.
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